Der Vokabelspurt ist eine spannende Phase im Spracherwerbsprozess eines Kindes, den Sie als Erziehungsberechtigte sicherlich mit Faszination beobachten. So hat Ihr Kind zwischen etwa einem und anderthalb Jahren schon einen kleinen aktiven Wortschatz und versteht außerdem schon viel mehr, als es selbst spricht. Doch um das zweite Lebensjahr herum scheint es, als hätte es bei Ihrem Kind auf einmal „Klick“ gemacht: Sein aktiver Wortschatz wächst innerhalb kürzester Zeit von ca. 50 auf bis zu 200 Wörter an – eines der größten Alltagswunder, das Sie als enge Bezugspersonen eines Kindes beobachten dürfen.

Spracherwerb-Studie Forschung, Ziel

Das Forschungsfeld der Phonologie beschäftigt sich mit den Lauten, die eine Sprache ausmachen. Uns Sprachwissenschaftler interessiert natürlich sehr, welche Strategien Kinder nutzen, um eine solche Meisterleistung zu vollbringen. Besonders die Untersuchung von Konsonanten (Mitlauten wie „p“, „t“, „k“) und Vokalen (Selbstlauten wie „a“, „e“, „i“) in Hinblick auf ihre Funktion im Spracherwerbsprozess fasziniert mich. Eine Vielzahl von Studien in der aktuellen Forschung liefern Hinweise darauf, dass Konsonanten aufgrund ihrer hohen lautlichen Unterschiedlichkeit mit dem Aufbau des mentalen Lexikons in Verbindung gebracht werden können.

Es könnte also sein, dass die Konsonanten in einem Wort dafür verantwortlich sind, dass das menschliche Gehirn dem gehörten Wort das richtige „Bild in unserem Kopf“, also die richtige Bedeutung zuordnen kann. In welchem Stadium der menschlichen Entwicklung könnte diese besondere Eigenschaft von Konsonantenphonemen für einen Menschen nun entscheidender sein als in der Phase, in dem sich auch Ihr Kind gerade befindet: im Spracherwerbsprozess der Erstsprache. Mit meinem Forschungsprojekt möchte ich herausfinden, inwiefern Kinder Konsonantenphoneme nutzen, um neue Wörter zu erlernen.

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